Kantonale Bündnerinnen-Vereinigung

Kontakt: Präsidentin Yvonne Monsch, Dischmastr. 42, 7260 Davos Dorf // yvonne.monsch@gmx.ch

Die Davoser Kindergärtnerin Elsa Buol gründete im September 1919 in Rothenbrunnen im Domleschg die „Vereinigung junger Bündnerinnen“. Sie studierte damals an der Sozialen Frauenhochschule in Genf. Mit der Vereinigung wollte sie die Mädchen aus den Tälern zusammenbringen und motivieren, sich für soziale und gemeinschaftliche Anliegen einzusetzen. Leider schied Elsa Buol bereits kurz darauf, im Februar 1920, freiwillig aus dem Leben.

Die Bündnerinnen-Vereinigung entwickelte sich hervorragend. Die Vorkriegsjahre mit ihren grossen wirtschaftlichen und politischen Problemen liess die Vereinigung wachsen. Sie wurde zu einer im ganzen Kanton präsenten und überall geschätzten Institution. 1934 hatte es im Kanton 22 Sektionen mit 500 Aktiv- und 700 Passivmitgliedern sowie 69 Einzel- und ausserkantonale Mitglieder.

Die Bündnerinnen betätigten sich in vielen Bereichen. Sie waren aktiv in der Gesundheitsvorsorge (z.B. Kurse für Kleinkinderpflege, Alkoholschutz schulpflichtiger Jugend, Tuberkulose-Fürsorge), Ernährungslehre, Gründung von Kinderkrippen und Kindergärten, Gründung von Haushaltungsschulen , Förderung von Mädchen und Frauen, Organisation von Mittagstischen für arme Schulkinder, Vermittlung von Frischobst für die Bergbevölkerung, aktive Unterstützung von Beschäftigungsprogrammen für Behinderte, Betreuungsaufgaben von Bedürftigen, und vielem mehr. Während der Kriegsjahre wurde für die Soldaten genäht, gestrickt und geflickt und die Mütter bei ihren vielfältigen Aufgaben unterstützt.

Nachdem die Mitglieder der Vereinigung junger Bündnerinnen über die Jahre „reifer“ wurden und auch immer mehr ältere Frauen Aufnahme fanden, wurde der Namen 1950 in Kantonale Bündnerinnen-Vereinigung geändert.

Während der letzten Jahrzehnte war unsere Gesellschaft einem grossen Wandel unterworfen. Traditionelle Aufgabenbereiche der Bündnerinnen wurden von Gemeinden, Kanton und anderen Institutionen übernommen. Und so müssen auch die Frauen der Bündnerinnen-Vereinigung getreu nach dem Motto ihrer Gründerin „wach sein und lebendig bleiben“. Die Aufgabengebiete wurden auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit ausgerichtet. So sind die Bündnerinnen in ihren Sektionen zwar zu einem grossen Teil immer noch gemeinnützig tätig. Andererseits werden aber auch vermehrt Kurse angeboten, Vorträge organisiert oder gemeinsame Theaterbesuche gemacht. Zudem bestimmt der Kantonalvorstand der Kantonalen Bündnerinnen-Vereinigung jedes Jahr eine „kulturelle Jahresaufgabe“, welche einmal im Jahr neben der ordentlichen Delegiertenversammlung, die Frauen der verschiedenen Täler zusammenführt.

In den letzten Jahren wählte die Kantonale Bündnerinnen-Vereinigung die folgenden Themen für die kulturelle Jahresaufgabe:

  • 2018: Engadiner Kraftwerk und Livigno (62 Frauen werden durch das Kraftwerk Ova Spin geführt und besuchen anschliessend Livigno)
  • 2019: 100-Jahr Jubiläum in Chur mit 78 Bündnerinnen und 30 Gästen
  • 2021: Plantahof in Landquart / Betriebsführung mit 66 Bündnerinnen
  • 2022: Bio-Kräuterverarbeitung La Raselli in Le Prese mit 65 Bündnerinnen
  • 2023: Walsersiedlung Obermutten mit rund 50 Bündnerinnen

Heute zählt die Kantonale Bündnerinnen-Vereinigung insgesamt 145 Mitglieder. Dies sind 106 Mitglieder in den 3 Sektionen Celerina, Davos und Zernez, sowie 39 Einzelmitglieder aus allen Teilen des Kantons.